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Deutsche Sprache 01.07.2006
  Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.11.2005, Nr. 47 / Seite 16 Bildmaterial: picture-alliance/ dpa/dpaweb
 

Kätzle, Mäusle, Rössle

Von Cornelia von Wrangel, Stuttgart


Ariane Wilikonsky schwätzt nur manchmal Schwäbisch 28. November 2005 
Sie heißt Ulrike Rössle. Ausgerechnet. Das sagt sie selbst. Ulrike geht ja noch, das klingt energisch - wenn das „i“ nicht in die Länge gezogen wird. Was der Schwabe jedoch macht. Der dehnt gern. Ulriiike. Nach der Aussprache muß sie klein und pummelig sein. Ist sie jedoch nicht, sondern groß und sportlich. Aber dann der Nachname: Rössle! Da isch man fürs Läben beschtraft. Zumindest in Norddeutschland und auf Föhr sowieso. Das Diminutiv „le“ wird nun einmal nicht im Hochdeutschen angewandt, sondern hauptsächlich in einem oberdeutschen Dialekt. Kätzle, Mäusle, Rössle. Ein gewisser Herr Schaub würde in Schwaben glatt Schäuble heißen.

 

„Und jetzt im Chor!“ Im Chor? Tatsächlich, sie sprechen im Chor und kommen sich dabei nicht albern vor. Acht Erwachsene sitzen an einem Tisch, jeder hat ein Blatt Papier vor sich mit Übungen zum „e“. Beachte, heißt es darauf unter Punkt eins: Bei dieser Übung gibt es keinen hörbaren Unterschied zwischen „e“ und „ä“. „Im Chor, der Mund muß auf!“ Was würde sich wohl Theodor Heuss, Deutschlands erster Bundespräsident und Schwabe, dabei denken. Acht Erwachsene machen den Mund auf, vielleicht zum ersten Mal bewußt. Heraus kommt: Recht - rächt; Welle - Wälle; Hessen - häßlich; schlecht - Schlächter. Die Lautklänge eines Kurses. Der sehr gefragt ist, allen Werbekampagnen für Baden-Württemberg zum Trotz: „Hochdeutsch für Schwaben“.

 

„Sie haben mich alle nachgeäfft“

 

„Kommen Sie aus dem Schwabenland?“ Ulrike Rössle hat auf Föhr gelitten. „Wie d' Sau“ würde ein Schwabe alten Schlages da noch im nachhinein stöhnen. Man kann es sich vorstellen. Dieses norddeutsche, kurz-scharf-ätzende: „Ach, das ist ja reizend“ - einen Schwaben richtet es hin. Ulrike Rössle, die eine sieben Jahre alte Tochter hat, stöhnt natürlich nicht so. Auch der Tochter wegen nimmt sie die Pauk-Tortur auf sich, damit diese es einmal leichter habe: „Man muß Hochdeutsch können.“ Auf Föhr haben sie einen Regisseur kennengelernt, erzählt Frau Rössle weiter, der sie nach Hamburg locken wollte. Das war aber nichts in Hamburg. Sie flüchtete in den Süden zurück. Denn: „Sie haben mich alle nachgeäfft.“

 

Gut, daß das Thaddäus Troll nicht mehr miterleben muß. Gott hab ihn säälig. Wie schrieb der Autor des Klassikers „Deutschland deine Schwaben“ doch? „Der Schwabe, der sich seine Mundart abgewöhnt, verarmt. Es ist jedoch selten, denn wollte er schon, er könnte nicht.“ Von wegen. Jetzt wollen sie auf Teufel komm raus können können. Und entgegen dem weitverbreiteten Vorurteil, sie seien geizig, geben sie dafür sogar Geld aus. Jawohl. Bezahlen gern dafür, daß sie sich nun mit so hundsgemeinen Sätzen herumplagen dürfen wie: „Wo ich gehe und stehe, sehe ich Rehe in meiner Nähe. Die laufen und stehen auf ihren Zehen.“ Professor Higgins Sprachtorturen für Eliza sind da nichts dagegen.

 

Der Schwabe ist ein „Bruddler“

 

„Das ,e' ist für die Schwaben ganz schwierig.“ Ariane Willikonsky vom „Fon Institut für Sprache und Stimme“ in Stuttgart ist eine durch und durch positive Person. „Sehr gut, Sie haben geübt“, lobt sie aufmunternd oder fragt verständnisvoll: „Was fällt Ihnen da besonders schwer?“ Fünfzehn Jahre lang hat die diplomierte Sprecherzieherin Schauspieler unterrichtet. Jetzt sind es Studenten, die bei der Prüfung in allen Punkten brillieren möchten, Software-Berater, die beim Kunden einen rundum guten Eindruck machen wollen, oder Hausfrauen, die in den Beruf zurückstreben. Vor drei Jahren hat sich Ariane Willikonsky selbständig gemacht. Da waren sie zu zweit, mittlerweile hat das Institut sechzehn Mitarbeiter. Höchstens zehn Leute nimmt sie in einen Hochdeutsch-Kursus auf, er dauert zehn Stunden und kostet zweihundert Euro. Sie habe noch nie jemanden weggeschickt, der es danach nicht könne, sagt Ariane Willikonsky. Allerdings nur in Übungssituationen.

 

Der Schwabe ist ein „Bruddler“, das ist sein Problem. Das heißt, er wird sich dessen erst jetzt bewußt, da im Zeitalter der Globalisierung noch mehr Schwaben Nichtschwaben heiraten, noch mehr Reingeschmeckte im Schwabenland leben und noch mehr Ureinwohner dieses verlassen. Der Schwabe macht beim Sprechen „s' Maul halt net richtig auf“, weiß Frau Willikonsky, verschluckt die Silben irgendwo hinten im Hals. Einmal abgesehen davon, daß sein Dialekt zusammen mit dem Sächsischen auf der Beliebtheitsskala offensichtlich ganz hinten rangiert, weit abgeschlagen hinter Bayern oder Wienern. Deswegen: Achtung, Nicht-schwaben! Wir üben jetzt einmal! Mund nicht weit öffnen, mit den Lippen bloß keine Rundung machen, auch nicht beim „o“, das „er“ jedesmal so gut wie nicht aussprechen und das „s“ selbstverständlich in ein „sch“ verwandeln. Und alles bitte ganz weich: „Der Vater und Mutter waren Sportler und Kinder waren Sportreporter.“ Sehen Sie, jetzt versteht sie kein Mensch. So geht es dem Schwaben im sprachlichen Ausland. Deswegen muß er dort alles zweimal sagen. Das schlägt ihm aufs Selbstbewußtsein. Und damit soll nun Schluß sein.

 

„Üben Sie, aber nicht daheim“

 

„Der Daumen muß zwischen die Zähne passen.“ Ä - e, ä - e, ä - e. Einer aus dem Kursus hat es zu Hause vor dem Spiegel ausprobiert. Er sei sich dabei seltsam vorgekommen und habe Muskelkater, gesteht er. Üben, üben, üben. Ach, es ist schwer. Schließlich hat das Schwäbische ja auch noch Grammatikfehler eingebaut, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Zum Beispiel: „die, wo“ oder der Butter. Oder er mogelt ein „s“ hinzu, sagt Anrufsbeantworter, Würstlesbude und Einzigstes. „Üben Sie, aber nicht daheim“, warnt Ariane Willikonsky. Weil sonst die Familie denkt: Jetzt isch se übergschnabbt. Oder er.

 

Lehrerin Willikonsky verfällt in ihrem Familienleben freilich auch in ihre angeborene Mundart. Sie stammt aus Hechingen, kommt von der Alb. „Mei Oma schwätzt schwäbisch“, teilt sie mit, „mer schwätzet alle schwäbisch daheim, sagen Wurscht.“ Ohnehin ist sie, Mitglied in einem „Verein der Dialektliebhaber“, der Ansicht, daß es nicht darum gehen kann, sein Idiom zu verlernen oder gar zu verleugnen. Gut, daß sich Thaddäus Troll also doch nicht im Grab umdrehen muß. Man müsse nur vom einen ins andere Idiom wechseln können, wenn es darauf ankommt. Fürs Gefühlvolle, für die Emotionen sei der Dialekt sowieso viel besser. 'S Schätzle bleibt eben 's Schätzle.

 

Vorsicht vor dem Honoratiorenschwäbisch

 

Am vertracktesten findet Ariane Willikonsky jedoch das sogenannte Honoratiorenschwäbisch. Der Duden weist es als ein besonders in Stuttgart gesprochenes weniger mundartlich gefärbtes Schwäbisch aus. Dabei ist es längst zum Export-Schwäbisch avanciert, wird bundesweit übertragen und wohl auch verstanden - siehe Mathias Richling! Aber auch diese Form des Dialekts, die vornehm sein will - „Bitte noch einen Bollen Eis!“ -, hat keinen internationalen Standard erreicht. Und beim Hochdeutschlernen stört sie nach Willikonskys Erfahrung nur. Weil Honoratiorenschwäbisch bedeutet, quasi alles so auszusprechen, wie es geschrieben steht. Dann preßt der Schwabe auf einmal ein „h“ aus sich heraus, wo es unnötig ist, macht aus dem stimmhaften „s“ gar ein stimmloses und dehnt die Vokale trotzdem: „SSeehhen SSie?“

 

Das kann nicht gutgehen. Darum lieber wieder im Chor: Sehen - säen - sennen. „Nicht über die verschiedenen E-Laute nachdenken, das müssen Sie ins Gefühl kriegen.“ In der nächsten Stunde ist das „i“ dran.

   
   
   
Eingestellt von*:   Ariane Willikonsky
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